Geschichte des Posaunenchors Hohenaltheim
Bereits im Jahre 1902 wurde in Hohenaltheim an die Gründung eines Posaunenchores gedacht, als anlässlich eines Missionsfestes in Hohenaltheim 5 Bläser des damaligen Chores Wörnitzostheim musizierten. Der damalige Ortsgeistliche von Hohenaltheim, Pfarrer Wilhelm Reichhard, welcher der Posaunensache ebenfalls sehr aufgeschlossen gegenüberstand, ließ dann im Jahre 1908 diesen Plan zur Wirklichkeit werden. Pfarrer Reichhard und der ehemalige Hohenaltheimer Bürgermeister Johann Schneider dürfen als die eigentlichen Gründer des Hohenaltheimer Posaunenchores angesehen werden.
Aufnahme Hohenaltheim vom Spitzberg aus gesehen aus dem Jahre 1913 Titelbild der Zeitschrift „Der Daniel Nordschwaben" Heft Nr. 1/1990
Bei der Gründung des Posaunenchores stand man zunächst vor einem Berg ungelöster Probleme, denn niemand wusste, womit die Instrumente und Noten des Chores bezahlt werden sollten. Dieses Problem wurde jedoch zunächst zurückgestellt, denn erst mussten ja junge Männer gefunden werden, die bereit waren, den Dienst mit der Posaune aufzunehmen. Dieses Problem ließ sich jedoch schneller lösen als man dachte, denn sofort erklärten sich 10 junge Männer dazu bereit, das Posaunenblasen zu erlernen. Die Bläserzahl von 10 Bläsern war für die damalige Zeit ein verhältnismäßig starker Chor, denn die Regel waren 6 - 8 Bläser.   Folgende 10 Männer, die mit "Liebe und Begeisterung" bei der Sache waren, zählen zu den Gründungsmitgliedern des hiesigen Posaunenchores:
Ensslin Johann Hohenaltheim Hs. Nr. 37 Heute: Karolingerweg 2 Fam. Enßlin
Feldmeier Balthasar Hohenaltheim Hs. Nr. 20 Heute: Hauptstraße 2 Gärtnerei Feldmeier Alfred Feldmeier
Mühlbacher Heinrich Niederaltheim Hs. Nr. 22 Heute: Dorfstraße 30 Fam. Eberle
Schneider Joh. Hohenaltheim Hs. Nr. 6 Heute: Hauptstraße 22 Fam. Pfister
Thum Friedrich Hohenaltheim Hs. Nr. 25 Heute: Schlossstrasse 11 Fam. Popp
Viktor Georg Hohenaltheim Hs. Nr. 85 Heute: Hauptstraße 15 Fam. Viktor
Die Bläserfrage war somit gelöst, nun galt es einen geeigneten Chorleiter zu finden, der in der Lage war, den jungen Bläsern das Blasen und Notenlesen beizubringen. Diese Frage war jedoch schnell gelöst, denn, so schreibt Heinrich Mühlbacher, das Hohenaltheimer Pfarrhaus war damals ein "singendes um musizierendes". Aus diesem Grund kam für das Amt des Chorleiters auch nur Pfarrer Reichhard in Betracht. Wegen der Instrumente nahm nun Pfarrer Reichhard Verbindung zum damaligen Pfarrer von Mauren auf, der den Hohenaltheimer Anfängern zwei Flügelhörner für einige Zeit leihweise zur Verfügung stellen wollte. An einem schönen Sonntag machten sich dann die beiden Bläserlehrlinge Johann Schneider und Friedrich Thum auf den Weg nach Mauren, um die beiden Instrumente in Empfang zu nehmen. Der Weg von Hohenaltheim nach Mauren wurde selbstverständlich auf "Schusters Rappen" zurückgelegt, denn zu dieser Zeit gab es In Hohenaltheim weder Fahrräder noch Autos. Dies war jedoch ganz nach dem Sinn der Beiden, denn auf dem Nachhauseweg wollten sie ja bereits kräftig auf den beiden Instrumenten üben und den zu Hause wartenden Kollegen bereits einen Marsch vorspielen. Die Beiden stellten sich dies auch ganz einfach vor, denn der Pfarrer von Mauren, der ihnen einiges vorgespielt hatte, setzte einfach das Instrument an seine Lippen und es kamen die herrlichsten Töne heraus.   Bitter enttäuscht waren unsere Bläser jedoch, als sie den Waldrand erreicht hatten und selbst das Blasen probieren wollten, denn die Hörner gaben trotz der größten Mühe nur schreckliche Töne von sich. Ein altes Bauernweiblein, das ihnen begegnete, schüttelte deshalb nur mitleidig den Kopf über diese beiden armen Handwerksburschen. In Mönchsdeggingen angekommen, wollten die Beiden schon keinen Marsch mehr durchs Dorf blasen und beschlossen daher, den Ort über den Buchberg in Richtung Kühberg zu umgehen. Aber wie es halt so geht, hatten die Mönchsdegginger Kinder die beiden bereits erspäht und liefen mit dem Ruf "'d Musikanta kommat" ins Dorf. Die Kinder konnten es auch überhaupt nicht verstehen, dass die beiden Musiker nichts auf ihren Instrumenten vorspielen wollten. Noch am gleichen Abend kamen die Bläser bereits zu einer ersten Probe zusammen. (Da es noch keinen Gemeindesaal gab, wurde abwechselnd bei den einzelnen Bläser im Wohnzimmer geübt.) Bei dieser ersten Probe nahm Pfarrer Reichhard auch bereits die Einteilung der Stimmen vor. Da es aber 10 Bläser mit nur zwei Instrumenten waren, musste endgültig das Problem der Instrumente gelöst werden. Zur Beschaffung der Instrumente nahm Pfarrer Reichhard Verbindung mit dem Musikhaus Fischer in Dillingen auf. Das Flügelhorn kostete damals 30 Reichsmark, die F-Trompete 35, das Tenorhorn 45, die Posaune 48 und die Tuba 120 Mark. Die Anschaffungskosten der Instrumente von insgesamt 440 Mark wurden wie folgt finanziert: Jeder Bläser bezahlte aus der eigenen Tasche einen Betrag von 15 Mark, der Spar- und Darlehenskassenverein (Raiffeisenbank) gab einen Zuschuss von 150 Mark, der Rest von 140 Mark sollte aus der Pfarramts- und Kirchenstiftungskasse aufgebracht werden. Diese Kassen scheinen jedoch schon damals leer gewesen zu sein, denn der Restbetrag wurde später von den Bläsern in Monatsraten abbezahlt. Die Instrumentenfrage war also geklärt, der Ausbildung der Bläser und dem Beginn der Proben stand also nichts mehr im Wege. Da allerdings auch kein Geld für die Beschaffung von Notenmaterial vorhanden war, musste, Not macht bekanntlich erfinderisch, das Orgelchoralbuch herhalten, aus dem eifrig Noten abgeschrieben wurden.
Feldmeier Kaspar Hohenaltheim Hs. Nr. 60 Heute: Hauptstraße 3 Fam. Feldmeier
Ganzenmüller Johann Hohenaltheim Hs. Nr. 87 Heute: Hauptstraße 19 Fam. Sindel
Mittring Johannes Hohenaltheim Hs. Nr. 5 Heute: Hauptstraße 24 Fam. Mittring
Göttler Wilhelm Hohenaltheim Hs. Nr. 2 Heute: Hauptstraße 30 Fam. Kirchner
Notenschrift eines Tenorbläsers aus dem Orgelchoralbuch
Zu Weihnachten des Jahres 1908 getraute sich der Chor noch nicht in der Öffentlichkeit zu spielen, und so wurde dies auf den Palmsonntag des Jahres 1909 verschoben. Der Posaunenchor blieb in dieser Besetzung zusammen, bis der beginnen des l. Weltkrieg 1914 die Bläser auseinander riss.   Doch bereits bei Kriegsende im Jahre 1918 konnte der Bläserdienst wieder aufgenommen werden. Bis auf Johannes Mittring, der bereits im Jahre 1915 gefallen war, kamen alle Bläser gesund aus dem Krieg zurück. In den Nachkriegsjahren kam der Chor in eine Krise, bedingt durch den Wegzug und den Austritt einiger Bläser. Auch musste die Dirigentenfrage neu geregelt werden, da Pfarrer Reichhard bereits im Jahre 1911 Hohenaltheim verlassen hatte. Der nun folgende häufige Pfarrerwechsel in den 1920-er Jahren war der Posaunensache ebenfalls nicht dienlich. Hohenaltheim hatte immerhin in den Jahren 1920 - 1930 mit Felsenstein, Guth und Eckstein genauso viel Pfarrer wie in den folgenden 50 Jahren von 1930 bis 1980 mit Hertrich, Hochleitner und Hufnagel. Trotz dieser Schwierigkeiten konnte am 6. September 1925 der 5. Rieser Bezirksposaunentag mit 70 Bläsern in Hohenaltheim abgehalten werden. Auf dem Spitzberg, der damals noch kein Steinbruch war, wurde dazu extra ein Brauereizelt aufgestellt, in dem dann eifrig musiziert und gesungen wurde. Große Ereignisse kündigten sich am 15. September 1930 und am 17. August 1931 in Hohenaltheim jeweils dadurch an, dass auf dem Hohenaltheimer Schloss die Oettingen-Wallerstein'sche Flagge durch die Weißblaue, Bayerische Flagge ausgetauscht wurde. SD. Kgl. Hoheit, Kronprinz Rupprecht von Bayern stattete S.D. Fürst Eugen zu Oettingen Wallerstein jeweils auf der Durchreise einen kurzen Besuch ab. Reges Treiben herrschte in Hohenaltheim ob dieses hohen Besuches in dem beschaulichen Riesdorf. Bei einbrechender Dunkelheit marschierte so unter Vorantritt des Hohenaltheimer Posaunenchores ein gar stattlicher Zug in den Schlosshof. Mit brennenden Fackeln waren dabei angetreten die beiden Veteranenvereine Hohenaltheim-Niederaltheim und Mönchsdeggingen sowie der Turnverein Mönchsdeggingen, sämtliche mit Fahnen. Weiter waren in dem Zug vertreten der Männergesangsverein Hohenaltheim, die Bürgermeister und Gemeinderäte der Gemeinden Hohenaltheim, Niederaltheim und Mönchsdeggingen, die Jugendgruppe des Veteranenvereins Hohenaltheim, sowie vereinzelte Stahlhelmer und Veteranen des 70-er Krieges aus der Umgebung. Der Mänergesangsverein Hohenaltheim intonierte unter der Leitung seines Dirigenten, Hauptlehrer Sieber, das schöne Lied: „Auf ihr Brüder lasst uns wallen". Bürgermeister Klingler aus Hohenaltheim begrüßte den hohen Gast mit markigen Worten und erwähnte besonders die jahrhundertelangen Verdienste der Wittelsbacher um das Bayernlande sowie die Verdienste S.Kgl. Hoheit als Heerführer des Weltkrieges. Ein dreifaches Hoch auf das Deutsche Vaterland leitete über zum Deutschlandlied, das von allen Anwesenden unter Posaunenbegleitung gesungen wurde. Um 10 Uhr verließen die Vereine in Marschordnung den Schlosshof und die eindrucksvolle, altem soldatischem Geiste entsprungene Kundgebung war beendet. (* Bericht in der Nördlinger Zeitung vom 19.08. 1931, Fürstliches Archiv, Harburg)   Das 25-jährige Gründungsjubiläum des Chores konnte im Jahre 1933 nicht gefeiert werden, da von der damaligen nationalsozialistischen Regierung kirchliche Feiern stark eingeengt wurden. Nach 25-jähriger Dienstzeit schieden I933 auch alle Gründungsmitglieder aus dem Chor aus. Ein großes Ereignis für Hohenaltheim und Umgebung war der 31. Oktober 1937, an welchem die Wiedereinweihung der renovierten Hohenaltheimer Kirche gefeiert wurde. Bereits früh um 8 Uhr schallten Posaunenklänge über das Dorf und verkündeten das große Ereignis. Der feierliche Festgottesdienst wurde umrahmt von den vereinigten Posaunenchören des Rieses. Die Festpredigt über Joh. 2, Vers 13 bis 17 hielt Oberkirchenrat Daumiller aus München zusammen mit dem Ortsgeistlichen Pfarrer Hertrich. Die musikalische Leitung der Rieser Posaunenchöre sowohl während des Festgottesdienstes, als auch während der nachmittäglichen Festveranstaltung hatte der Rieser Posaunenchor-Gaudirigent Pfarrer i.R. Luther aus Möttingen. Die Grüße des Posaunenchorverbandes wurden vom Gauvorsitzenden, Pfarrer Schmidt aus Wechingen überbracht. (* Bericht in der Nördlinger Zeitung vom 02. 11. 1937, Fürstliches Archiv, Harburg) Gründungsmitglied Heinrich Mühlbacher, hielt dem Chor bis zum Jahre 1943 die Treue, als der Chor abermals durch Kriegseinflüsse aufgelöst werden musste.
Jedoch bereits im Herbst 1945 wurde der Chor von Georg Feldmeier wieder aufgebaut mit den verbliebenen alten und einigen jungen Bläsern. Auch damals scheinen allerdings die Mittel in der Pfarramtskasse rar gewesen zu sein, denn als der kaputte Bass repariert werden musste, mussten diese Reparatur die Bläser aus der eigenen Tasche bezahlen. Bereits an Weihnachten des Jahres 1945 war der Chor wieder so stark, dass er in der Kirche spielen konnte.
Der Chor tat in dieser Zeit außerdem regelmäßig Dienst in den Gemeinden Enkingen und Großelfingen. In diesen beiden Gemeinden wurde regelmäßig an den 2. Feiertagen gespielt. Der Weg dorthin wurde von den Bläsern immer mit dem Fahrrad zurückgelegt. Ein wichtiges Ereignis für den Chor und die ganze Gemeinde in den Nachkriegsjahren war ein weiterer Besuch von Kronprinz Rupprecht bei Fürst Eugen auf dessen Sommersitz Schloss Hohenaltheim im Jahre 1947.
Der Chor spielte auch diesmal dem Kronprinzen im Schlosshof ein Ständchen, welches mit großer Freude aufgenommen wurde. Weitere markante Auftritte im Schlosshof fanden diesmal nicht mehr statt.
Mit dem Wegzug von Georg Feldmeier im Jahre 1947, war für den Chor ein erneuter Chorleiterwechsel fällig. Mit Georg Lettenmeyer konnte damals ein Chorleiter  gefunden werden, der den Chor fast 20 Jahre lang - bis zum Jahre 1965 - leitete. Georg Lettenmeyer versah auch in den Jahren 1960 - 1965 den Dienst des Dekanatschorleiters für das Dekanat Nördlingen.
Aufnahme des Posaunenchores aus dem Jahre 1945 Stehend: Wilhelm Braun, Friedrich Mittring, Georg Viktor, Friedrich Klingler, Heinrich Leimer,  Georg Pfister, Wilhelm Schröppel, Johann Tauber Sitzend: Heinrich Mühlbacher, Georg Feldmeier, Georg Lettenmeyer, Georg Jauß
Am l. und 2. Mai 1948 konnte bei schönem Wetter das 40-jährige Gründungsjubiläum des Chores gefeiert werden. 107 Bläser nahmen an diesem Fest teil, die bereits alle am l. Mai  in Hohenaltheim eintrafen und bis zum Ende des Festes am 2. Mai in der Gemeinde blieben. Bereits am 1. Mai nachmittags um 5 Uhr begannen die Festveranstaltungen mit einem Volksliederblasen in Hohen- und Niederaltheim. Abends um 8 Uhr wurde in der Brauerei Dürrwanger ein Festabend unter Darbietung des Gemeindespieles „Die Samariterin" abgehalten. Der Festtag am 2. Mai wurde mit einem gemeinsamen Morgenblasen um 7 Uhr begonnen. Um 9 Uhr fand der Festgottesdienst in der St. Johannes-Kirche statt. Die Festpredigt hielt Dekan Hertrich aus Ebermergen über 5. Mose 32, Vers 3 – 4 Die Jubiläumsveranstaltungen wurden beendet am 2. Mai 1948 mit einer Festveranstaltung um 14.30 Uhr in der Hohenaltheimer Kirche.
Programmblatt des Posaunenchorjubiläums 1948
Ein weiteres großes und wichtiges Ereignis für die gesamte Gemeinde war am 1. August 1953 der Besuch des damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuß bei Seiner Durchlaucht Fürst Eugen zu Oettingen Wallerstein auf dessen Jagdschloss Hohenaltheim. Um 21.30 Uhr versammelte sich die gesamte Gemeinde im Schlosshof um den hohen Gast zu begrüßen. Humorvoll erinnerte der Bundespräsident an einige selbst erlebte Episoden mit Posaunenbläsern. Der Posaunenchor spielte Choräle und Volkslieder zur Unterhaltung des Bundespräsidenten, der sich persönlich bei Chorleiter Georg Lettenmeyer für die schönen Weisen bedankte. Der Posaunenchor verabschiedete den Bundespräsidenten mit dem Deutschlandlied, ehe dieser nach Nördlingen und Oettingen weiterreiste. Der Chor tat in den folgenden Jahren treu seinen Dienst in der Kirchengemeinde und trug auch sonst zur kulturellen Belebung des Gemeindelebens bei. So wurde einige Jahre lang in den Wintermonaten regelmäßig ein Theaterstück von den Chormitgliedern aufgeführt.   Am 4. Mai 1958 konnte das 50-jährige Gründungsjubiläum des Chores im Rahmen des 28. Rieser Bezirksposaunentages gefeiert werden. An dieser Veranstaltung, von Diakon Grosch geleitet, nahmen etwa 300 Bläser teil. Die Festpredigt wurde gehalten von dem ehemaligen Gemeindepfarrer Wilhelm Guth aus Aha. Er predigte über Psalm 150
Bläser in der Hohenaltheimer Kirche unter der Leitung von Georg Grosch
Programmblatt 1958
       50 Jahre Posaunenchor Hohenaltheim im Jahre 1958, Ständchen bei Gründungsmitglied Johann Enßlin           Von links: Georg Pfister, Heinrich Seiler, Karl Seiler, Georg Jauß, Friedrich Schneider, Johann Müller
In den folgenden Jahren traten in der Geschichte des Posaunenchores keine großen Ereignisse auf, bis ihm das Jahr 1965 eine neue - große - Krise bescherte. Georg Lettenmeyer war inzwischen Bürgermeister der damals noch selbständigen Gemeinde Niederaltheim geworden und legte darum wegen Arbeitsüberlastung das Amt des Chorleiters zum Jahresende des Jahres 1965 nieder. Lettenmeyer hatte in vorhergehenden Jahren wiederholt versucht, den Chor durch neue Bläser zu verjüngen sowie den Chor von C auf B-Instrumente umzustellen. In beiden Fällen scheiterte er sowohl wegen des mangelnden Interesses der jungen Leute als auch wegen des Wiederstandes seiner zum Teil langgedienten Bläser. Als Georg Lettenmeyer zum Jahresende 1965 sein Amt niederlegte, folgte ihm der größte Teil seiner Bläser. (Der größte Teil war seit Kriegsende Mitglied des Chores.) Zum Jahreswechsel 1965/66 spielte der Posaunenchor nochmals in der Kirche, danach hatte es den Anschein, als sei die fast 60-jährige Geschichte des Posaunenchores zu Ende. Da man aber den Posaunenchor nach so langer Zeit nicht so sang- und klanglos untergehen lassen wollte, musste man sich nun endlich Gedanken machen, wie es weitergehen sollte. Die Situation des Jahres 1966 kann man durchaus mit der des Jahres 1908 vergleichen, denn zuerst musste ein geeigneter Chorleiter und dann neue Bläser für den Chor gefunden werden. Aus der Schar der ehemaligen Bläser erklärte sich Karl Müller aus Niederaltheim bereit, das Amt des Chorleiters zu übernehmen. Nach jungen Bläsern wurde in der Folgezeit eifrig gesucht sowohl von der Kanzel als auch in der Schule. (Zu dieser Zeit besuchten noch alle Jahrgänge von 1 - 8 die Volksschule in Hohenaltheim.) Ende Januar 1966 trafen sich dann ca 15 blaswillige junge Leute zum 1. Mal im Gemeindesaal. An der Tatsache, dass außer den Eltern der jungen Bläser auch der gesamte Kirchenvorstand versammelt war, sah man, wie wichtig die Angelegenheit damals genommen wurde. Jetzt wurde auch endlich beschlossen, den gesamten Chor auf B-Instrumente umzurüsten. Jedoch brauchten die neuen Bläser - nicht wie im Jahre 1908 - die Instrumente nicht selbst zu bezahlen, da sich der Posaunenchor noch unter Georg Lettenmeyer einen finanziellen Grundstock zugelegt hatte. Als die neuen Instrumente im Chor eintrafen wurde sofort fleißig mit dem Proben begonnen. Am Palmsonntag und an Ostern des Jahres 1966 musste die Gemeinde jedoch ohne einen Posaunenchor im Gottesdienst auskommen. Jedoch bereits an Pfingsten wagten sich die jungen Bläser, allerdings mit Unterstützung der Alten, im Gottesdienst zu spielen.
Teil 1
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